…das vegetative Nervensystem schwächelt…
…Erfolgreiche Behandlung durch IHHT möglich…
Wenn wir mit unserem elektrisch angetriebenen PKW fahren, verbrauchen wir Energie in Form von Strom, welcher uns über die Batterie zur Verfügung gestellt wird. Fahren wir schneller, verbrauchen wir mehr. Neigt sich die Batterieladung dem Ende, werden wir aufgefordert neue Energie zu tanken, die Batterie aufzuladen. Kurz vor völliger Entladung können nur noch die wichtigsten Aggregate unter Umständen sogar nur eingeschränkt genutzt werden. Klimaanlage, Radio, Licht werden heruntergeregelt, damit der Motor gerade noch genügend Energie bereitstellt, um langsam voranzukommen, bevor er endgültig stehen bleibt.
Nichts anderes passiert in unserem Körper. Wir nutzen und fordern unseren Körper. In unseren Zellen gespeicherte Energie wird über die verschiedenen Organe verbraucht. Die Bereitstellung und Nachlieferung unterliegt einem Regelsystem, dem sog. vegetativen Nervensystem, bestehend aus Sympathikus und Parasympathikus.
Jegliche Anforderung oder Stress aktiviert den Sympathikus. Die Konzentration wird hochgefahren, der Herzschlag beschleunigt sich, Muskeln werden verstärkt mit Sauerstoff versorgt. Der Körper bereitet sich auf eine Belastung vor, bewältigt die Belastung und verbraucht währenddessen größere Energiemengen. Während dieser Phase werden vermehrt Hormone wie Adrenalin und Cortisol bereitgestellt. Ist die Gefahr, der Stress vorbei, übernimmt der Parasympathikus. Unter seiner Führung folgt eine Entspannung, verbrauchte Energien werden in den Zellen nachgeliefert, Verbrennungsrückstände werden abgebaut. Der Körper wird wieder fitgemacht für die nächste Belastung, die Batterie wird aufgeladen, genutzte Aggregate können „abkühlen“. Durch richtiges Essen, Trinken, Ruhephasen laden wir ergänzend unsere Speicher wieder auf, geben den Organen Zeit, sich zu erholen.
Steht insgesamt nicht genügend Energie zur Verfügung, sind Organe nur eingeschränkt nutzbar, werden schon bei geringeren Belastungen überlastet. Die Leistungsfähigkeit nimmt ab, bestimmte Körperfunktionen können gar nicht mehr abgerufen werden. Im Extremfall kann der Mensch sich noch nicht einmal mehr bewegen.
Ein gestörtes Wechselspiel zwischen Sympathikus und Parasympathikus führt zu Symptomen wie Müdigkeit, Reizbarkeit, nicht-abschalten-können, Schlafstörungen, Nervosität, Kopfschmerzen, Leistungsschwäche, geschwächter Immunabwehr, Infektanfälligkeit, entzündliche Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Verdauungsprobleme, hormonelle Dysregulation etc. Hinter diesen Symptomen verbirgt sich im Wesentlichen ein Energiedefizit auf zellulärer Ebene, ein zu wenig an „Zellpower“ bzw. eine unzureichende Nachlieferung verbrauchter Energie, eine Schwäche des Parasympathikus.
Ist das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus als Folge von z.B. Dauerstress aufgrund äußerer Belastungen, Erkrankungen mit überwiegender Sympathikusaktivität gestört, gerät unser Nervensystem in Schieflage. Es entsteht ein sog. „Leisure sickness-Syndrom“. Die Batterie ist weitgehend entladen, lädt sich nicht mehr ausreichend auf.
In dieser Situation stellen sich 2 Fragen:
1. Gibt es eine Möglichkeit, die Schwäche des Parasympathikus evtl. früh zu diagnostizieren?
2. Gibt es Möglichkeiten, den Parasympathikus zu beeinflussen, zu stärken, Blockaden zu beheben, gegenzusteuern, das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus wieder herzustellen?
Diagnose einer Parasympathikusschwäche
Eine Parasympathikusschwäche korreliert mit einer unzureichenden Energiebereitstellung auf Zellebene. Die in Zellen vorhandenen Kraftwerke (Mitochondrien) produzieren unzureichend Zellpower (ATP= AdenosinTriPhosphat).
Am Herzmuskel äußert sich dies in Form von Veränderungen der Herzratenvariabilität (HRV). Ein gesunder Herzmuskel schlägt regelmäßig. Die im Millisekundenbereich gemessenen Abstände zwischen zwei Schlägen sind jedoch unterschiedlich, variieren.
Die HRV zeigt uns diese Variation der Schlag-zu-Schlag-Intervalle (RR-Zacken) und wird üblicherweise zur Bewertung der sog. vegetativen Modulation (Steuerung des vegetativen Nervensystems) des Herzens, der Interaktion zwischen Sympathikus und Parasympathikus verwendet.
Eine Parasympathikusschwäche oder Blockade kann somit über Veränderungen der HRV festgestellt werden. Diese HRV-Messung ist Bestandteil der in unserer Praxis durchgeführten sog. VNS-analyse – einer Messung von verschiedenen Parametern des sog. Vegetativen Nervensystems (nicht willentlich beeinflussbares Nervensystem für Steuerung von z.B. Herz, Darm, diverse Vitalfunktionen) wie HRV, daraus resultierenden Werten für sympathische und parasympathische Aktivität über eine EKG-ähnliche Technik.
Variierende Zeitabstände der HRV in dieser VNS-analyse werden als elastisch und gut, geringe bis gar keine Zeitunterschiede als starr und schlecht bezeichnet. Eine Parasympathikusschwäche, ein Mangel an ATP in den Mitochondrien führt zu einer Systemstarre. Eine Parasympathikusstärke, eine ausreichende ATP-Produktion in Herzmuskelzellen zeigt variierende Abstände in der HRV, ein elastisches System.
Durch diese VNS-analyse können wir somit Veränderungen der sympathischen und vor allem parasympathischen Aktivität darstellen, Rückschlüsse auf die intrazelluläre ATP- (Power-) Situation ziehen.
Wie kann eine parasympatische Schwäche behandelt werden?
Seit Jahren ist bekannt, dass tiefes Atmen, physikalische Übungen, Yoga, Tai Chi, bewusste Entspannung, ausreichender Schlaf etc. die Aktivität des Parasympathikus erhöhen und somit positive Auswirkungen auf o.g. Symptome haben.
Neuere Untersuchungen belegen, dass eine verminderte parasympathische Aktivität intrazelluläre Verbrennungs- und Energiebereitstellungsprozesse negativ, entsprechend höhere Aktivität des Parasympathikus die intrazelluläre Energieproduktion (ATP-Produktion) in den sog. Mitochondrien positiv beeinflusst, stimuliert.
Sauerstoff (Anteil 21 % in Raumluft auf Meereshöhe) löst zahlreiche Reaktionen im Körper auf Zellebene aus, initiiert positive Veränderungen in der sog. Atmungskette.
Entwicklungsbedingt versucht jede Zelle bei Sauerstoffmangel zunächst zu überleben. Wird das Sauerstoffangebot reduziert, versucht eine Zelle automatisch mit diesem geringeren Sauerstoffangebot auszukommen. Die Zelle schaltet wie auch das elektrisch betriebene Auto alles ab, was nicht zwingend zum Überleben benötigt wird bzw. keine Chance hat, mit dem geringeren Sauerstoffangebot zu funktionieren.
Eine Hypoxie (Angebot eines geringeren Sauerstoffgehaltes) führt auf Zellebene zur Aktivierung eines Stoffes mit dem Namen HIF-1alpha. HIF-1alpha induziert zahlreiche Reaktionen, die die Nutzung von Sauerstoff durch den Körper verbessern, könnte auch als „Rettungsring der Zelle“ bei Sauerstoffmangel bezeichnet werden.
Unter Einfluss von HIF-1alpha schaltet eine Zelle während der Hypoxie zunächst schadhafte, nicht ausreichend ATP-produzierende Mitochondrien („unnötige Energieverbraucher“) ab (Autophagozytose). Folgt nach einer kurzen Phase der Hypoxie wieder eine Normoxie oder Hyperoxie (erhöhtes Sauerstoffangebot z.B. 21–30 %) mittels IHHT (Intermittierendes Hypoxie Hyperoxie Training) werden automatisch unverzüglich neue, gesunde, ausreichend ATP-produzierende Mitochondrien in der Zelle durch Replikation nachgebildet. Die gesamte ATP-Produktion in der Zelle steigt wieder an, der Parasympathikus wird gestärkt.
Sauerstoffsituation im Körper bzw. in Zellen und Parasympathikusaktivität sind eng miteinander verbunden.
Aus der Sportmedizin wissen wir seit Jahren, dass Sauerstofftherapien in Form sog. Hypoxieprogramme (Atmen von Luft mit geringerem Sauerstoffgehalt/Höhentraining) leistungssteigernde Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben.
Mittlerweile existieren aufgrund o.g. Erkenntnisse verschiedene Formen des Sauerstofftrainings oder der Sauerstofftherapie.
Sauerstofftherapien werden unterteilt in solche mit dauerhafter Hypoxie (HT), intermittierender Hypoxie in Episoden (IHT) sowie der neueren intermittierenden Hypoxie/Hyperoxie Therapie (IHHT) = MITOVIT-Training. Bei IHHT wird das Sauerstoffangebot über eine Atemmaske im Wechsel zunächst kontrolliert, zeitlich begrenzt abgesenkt (bis 9 %), anschließend erfolgt die Gabe von Atemluft mit erhöhtem Sauerstoffgehalt (bis 30 %). Zum Erreichen eines Behandlungserfolges wird diese Therapie oder dieses Training 2–3x pro Woche für je ca. 45 Minuten insgesamt 22-mal durchgeführt.
Allen Sauerstofftherapien gemeinsam ist die kontrollierte primäre Absenkung des Sauerstoffangebotes an den Körper bzw. die Zellen mit dem Ziel, eine Steigerung der ATP-Produktion in den Mitochondrien der Zellen, eine Stärkung und Stabilisierung der parasympathischen Aktivität im vegetativen Nervensystem, eine schnellere Regeneration, eine zelluläre Gesundung, Verjüngung und eine Steigerung der Leistungsfähigkeit (Zellpower) zu erreichen. Der stärkste Effekt wird derzeit bei der IHHT beobachtet.
Fazit
Ein E-Auto braucht Strom, eine Batterie, eine möglichst hohe Ladeintensität (KW) der Ladestation, Stecker und Kabel, Steuerungsgeräte zur korrekten Ladung.
Ein leistungsstarker Körper benötigt eine große und volle Batterie (Mitochondrien mit hohem ATP-Angebot), eine schnelle und gut regelnde Wiederaufladestation (Parasympathikus), konstanten Strom aus der Steckdose (Mikronährstoffe, Hormone etc.), funktionierende Steuergeräte zur Leistungsabgabe (Sympathikus), intakten Darm und Gefäße (Stecker und Kabel).
Sprechen Sie uns an!
Ihr Team PROHMED by Dr. Huppertz